Nach dem 1. Weltkrieg befand sich südlich von Maibach zwischen Backhaus und der heutigen Kläranlage – unterhalb des Bornwiesenkopfes – eine Mauer, die den Maibach zu einem Schwimmweiher staute. Hier hatten die Maibacher*innen und insbesondere Feriengäste aus Nah und Fern bereits zu Beginn der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts eine Schwimmgelegenheit. Viele Maibacher*innen haben hier das Schwimmen gelernt.

Dieser Schwimmweiher wurde vom Maibacher Landgasthof „Maibacher Schweiz“ gebaut und bis 1940 betrieben. Nach dem 2. Weltkrieg konnte nur noch ein kleiner Tümpel an der Stelle des heutigen Schwimmbades zur Abkühlung in den Sommermonaten genutzt werden. Im Jahre 1959 musste die damals noch selbstständige Gemeinde Maibach einen Feuerwehrteich einrichten. Schnell kam die Idee auf, die Brandschutzmaßnahme mit dem Bau eines Freibades zu verbinden. Maibach erhielt für diese Investition Zuschüsse vom Land Hessen und dem damaligen Landkreis Friedberg. Nach Planungsbeginn unter Regie des damaligen Bürgermeisters Ewald Christ wurde im Jahr 1958 das Freibad nach einer Bauzeit von nur 3 Monaten – unter tatkräftiger Mithilfe der Ortsbevölkerung – fertig gestellt. Am 15. August 1959 wurde das Freibad offiziell eröffnet. Der anwesende Landrat des Kreises Friedberg, Erich Milius, betonte die Bedeutung des Badens sowohl für die Ortsbevölkerung und die zahlreichen Schulklassen, die im nahe gelegenen Kreis-Jugend -Haus „Hubertus“ Freizeiten verbrachten.

Das Freibad wurde in den 60iger und 70iger Jahren zunächst von der selbstständigen Gemeinde Maibach betrieben. Schon im Jahr 1961 gewann Maibach den landesweiten Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ als schönstes Dorf Hessens, wobei das Freibad als besonderes Alleinstellungsmerkmal hervorgehoben wurde. Zu dem Schwimmbad gehörte schon damals ein Kiosk, den Alois Jank und Heini Dannewitz betrieben. Sie verkauften daneben Eintrittskarten, Getränke, Süßigkeiten, aber auch Eis. Auch für die Sauberkeit des Freibades waren sie verantwortlich. „Beim Schwimmen auf eigene Gefahr“ gab es noch keinen Bademeister. Die Reinigung des Beckens im Frühjahr erfolgte durch ehrenamtliche Bürgerinnen.

Mit der Eingemeindung von Maibach im Jahre 1972 wurde die Stadt Butzbach Betreiberin des Freibades. Ab dieser Zeit musste in den Sommermonaten eine Badeaufsicht auf die Sicherheit sowie die Wasserqualität achten. Ab dem Jahre 2001 sind die Butzbacher Bäderbetriebe GmbH&Co KG für das Kleinod in der Maibacher Dorfmitte zuständig.

Einige Mitglieder des Freizeitsportvereins Maibach hatten im Jahre 1990 die Idee, in Maibach einen Triathlon-Wettbewerb durchzuführen (300 m Schwimmen, 17 km Radfahren und 6 km Laufen). Im Jahre 2019 wurde der Triathlon zum 30. Male ausgetragen. Zeitgleich feierte das Maibacher Freibad sein 60-jähriges Bestehen. Der Förderverein Freibad Maibach e. V., der im Jahre 2004 auf Initiative des Ortsbeirates Maibach gegründet worden war, feierte in diesem Jahr sein 15-jähriges Bestehen. Der Verein sieht sich insbesondere folgenden Zielen verpflichtet:

  • die Butzbacher Bäderbetriebe beim Erhalt des Freibades zu unterstützen;
  • das Bad als Begegnungsstätte für Jung und Alt sowie als sozialen Treffpunkt und nicht zuletzt natürlich als Freizeit- und Sporteinrichtung für Maibacher und für Bürger der umliegenden Gemeinden attraktiv zu gestalten.

Diese Bemühungen wurden noch im gleichen Jahr  von der Stadt Butzbach mit dem 1. Platz im Wettbewerb „Beispielhaftes Bürgerengagement“ ausgezeichnet.

Die Terrasse des Freibades, die mehrfach in Eigenarbeit des Fördervereines renoviert und ausgebaut wurde, darf heute als der zentraler Versammlungsort für die Maibacher bezeichnet werden. Insbesondere die älteren Bewohner Maibachs trifft man hier an lauen Sommerabenden an. Seit vier Jahren locken insbesondere die kulinarischen Angebote der italienischen Köchin „Maria“ in den Sommermonaten viele Einheimische, aber auch auswärtige Gäste an.

All dies beschreibt eindringlich die Bedeutung, die der anstehenden Instandsetzung der Schwimmanlage, aber auch der Schwimmbadtechnik zukommt. Hier sei allen gedankt, die sich, sei es im Förderverein, aber auch in unserer Stadt erfolgreich für den Erhalt dieses Schmuckstückes eingesetzt haben. Das Freibad in Maibach darf als beeindruckender Beleg für die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements für unser Zusammenleben in der Stadt angesehen werden. Auch, wenn die Renovierung des Maibacher Freibades in diesem Sommer seine Nutzung verhindert, können sich schon jetzt alle Badefreunde auf die nächste Badesaison freuen, in der alle Besucher freudig ihre Bahnen ziehen und/oder sich im Nichtschwimmerbereich einfach einmal abkühlen können.

Michael J. Mentz

(Pressesprecher SPD Butzbach)

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