Als verwerflich und erschreckend verurteilt die SPD Butzbach mit aller Schärfe den Brandanschlag auf die August Storch Gedächtnishütte, die am frühen Samstagmorgen ein Raub der Flammen wurde.
„Hier ist ein bedeutsamer Anlaufpunkt für Wanderer, Sportler und Besucher zerstört worden, der für diese und viele Generationen von Butzbachern einen hohen Identifikationswert hat, der immer Orientierung für einen Aufstieg zum Schrenzer gewesen ist und den man immer in Verbindung mit seiner wunderbaren Naturumgebung gesehen hat, ein Ruhepunkt, von dem man den Blick schweifen lassen kann und der verknüpft ist mit vielen Kindheits- und Jugenderinnerungen, aber auch bei vielen sportlichen Aktivitäten oder beim Weg zum Schwimmbad ein Markierungspunkt gewesen ist.
Dass dieser nun durch Brandstiftung zerstört worden ist, schmerzt und trifft tief in die kollektive Erinnerung der Butzbacherinnen und Butzbacher“, hebt der kulturpolitische Sprecher der SPD- Fraktion in der Butzbacher Stadtverordnetenversammlung,
Michael Schröter hervor.
Es kann keine Frage sein, so die SPD Butzbach, dass dieser Aussichtspunkt wieder eine würdige Gestaltung finden muss und dass wir uns hierfür mit allen Kräften einsetzen werden.
Dies geschieht auch in dem Bewusstsein, dass die Gedächtnishütte Teil einer überragenden historischen Fläche ist, nämlich dem Schrenzer, dem Butzbacher Hausberg, durch und mit dem über Jahrhunderte hinweg die Wendepunkte der Butzbacher und der deutschen Geschichte mit geprägt und miterlebt worden sind.
Nicht ohne Grund haben hier die Butzbacher Bürger den Raum gesehen, in dem herausgehobene Ereignisse Platz finden konnten:
Hier ist in besonderer der Freiheitsgedanke gelebt oder seiner symbolisch gedacht worden:
Sei es mit der Errichtung des ersten hessischen Turnplatzes durch Friedrich Ludwig Weidig, dem Vorkämpfer für ein demokratisches Deutschland, sei es durch die Pflanzung von Naturdenkmälern wie der Schiller- und der Eiche zur Erinnerung an die Freiheitskriege gegen die napoleonische Herrschaft, der Pflanzungen des Weidighains oder der Erinnerungsstätte an ein wiedervereinigtes Deutschland.
Der Schrenzer war auch für die Errichtung des Denkmals durch das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold 1928, eines Mahnmals zur Sicherung der demokratischen Weimarer Republik, ein würdiger Standort, eines Denkmals für eine Republik, das ebenso wie die Weimarer Republik 1933 von den Nazis gesprengt beziehungsweise zerstört wurde.
Der Schrenzer bietet also nicht nur ein wunderbares Naturerlebnis, sondern ist auch ein Lern- Ort für Geschichts-Begegnungen und Auseinandersetzungen, Auseinandersetzungen, die sich in einem fundamentalen Gegensatz unterschiedlicher Vorstellungen von einer demokratisch geprägten Nation und der gefährlichen Ideologie von Nationalismus, wie ihn die Nazis praktizierten, gegenüberstehen.
„Aufgrund dieser einmaligen Bedeutung des Schrenzers plädiert die SPD Butzbach dafür, nicht nur über die Frage der Wiedererrichtung der Gedächtnishütte, sondern – in dem Bewusstsein als Friedrich-Ludwig – Weidig – Stadt – auch dafür, die anstehenden Planungen einer Gesamtbetrachtung unter den Aspekten Natur, Ökologie und historischer Lernort zu unterwerfen und entsprechend umzusetzen“, fordert der Butzbacher SPD – Vorsitzende Dr. Matthias Görlach.
Michael J. Mentz
(Pressesprecher SPD Butzbach)